In 2015 blicken die Gesellschafter, die Geschäftsführung und die Belegschaft von PARSCH mit Stolz auf 250 Jahre PARSCH zurück.
Der Leinewebermeister Franz August Parsch gründete das Unternehmen Franz A. Parsch 1765 in dem kleinen Bergstädtchen Graupen im Erzgebirge (Sudetenland). Gefertigt wurden damals Wassereimer aus rohen Leinen als Löscheimer (Vorläufer des Feuerlöschschlauches).
Sowohl der Sohn des Gründers, Franz Xaverius Parsch, als auch sein Enkel, Franz August Parsch, trugen einen wesentlichen Beitrag zu der Erfolgsgeschichte des Unternehmens bei:
- Um 1801 begann die Herstellung von Schläuchen aus Hanf auf einem hölzernen Webstuhl (Flachwebverfahren). Als Anerkennung für einen sechzig Ellen langen handgewebten Feuerlöschschlauch erhielt die Firma ein Attest von der Schlossverwaltung des Fürsten Thun-Hohenstein.
- 1851 stellte der Enkel des Gründers die Feuerlöschschläuche auf der ersten Weltausstellung in London im Hyde Park aus. Als Auszeichnung für die Herstellung dieser Feuerlöschschläuche erhielt PARSCH unter Leitung des Enkels Franz August Parsch eine internationale Würdigung in Form eines Diploms von Königin Viktoria und Prinz Albert, dem damaligen Prinzgemahl.
Auch in der folgenden Generation gab es einen weiteren Fortschritt:
- Der Sohn von Franz August Parsch, Franz Xaverius Parsch (Vater der Altsenioren Franz und Paul Parsch), führte 1898 die mechanischen Flachwebstühle aus Hull in England ein. Für diese Schläuche, die auf der Weltausstellung in Wien ausgestellt wurden, erhielt Franz Xaverius Parsch eine Goldmedaille sowie ein Diplom.
- Ebenfalls um diese Zeit begann die Firma PARSCH die Produktion von flachgewebten Leinenschläuchen.
Nach der Vertreibung der Familie Parsch aus dem Sudetenland ließen sich die Altsenioren Franz und Paul in Ibbenbüren nieder und waren zunächst im Bergbau beschäftigt. Im März 1946 versuchten sie das Unternehmen in Ibbenbüren wieder aufzubauen. Jedoch scheiterte der erste Versuch daran, die erforderlichen Webmaschinen, die in Sachsen hergestellt wurden, zu bekommen.
Erst nach der Währungsreform um 1950 wurde das Unternehmen unter der alten Firmenbezeichnung (Franz A. Parsch Schlauchweberei GmbH) von den Brüdern Franz und Paul Parsch weitergeführt. Nach knapp drei Jahren Wiederaufbau des Unternehmens in Ibbenbüren (Laggenbecker Straße 85), war PARSCH das erste Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland, welches das Rundwebverfahren zur Erzeugung von rohen, nicht gummierten Schläuchen eingeführt hat. Diesen Rundwebstuhl bekam PARSCH von einem amerikanischen Unternehmen in New Jersey.
Hohe Motivation, der ständige Fortschrittsgedanke und viele neue Ideen führten zur Verbesserung der Produkte; dies brachte die Firma PARSCH an die Spitze – bis zur Weltmarke. So wurde zum Beispiel 1969 die Coverflex-Außenbeschichtung eingeführt.
1971 traten die Söhne der beiden Brüder Franz und Paul Parsch in das Unternehmen ein. Kurz danach übernahmen Peter und Wolfgang Parsch die Leitung des Unternehmens.
In den Jahren ab 1977 wurde die Endlosanlage entwickelt, so dass in einer Länge je nach Durchmesser bis zu 2.000 Meter produziert werden können. 1982 erhielt PARSCH ein Patent auf dieses Verfahren der Endlosanlage.
Die Umsiedlung des Werkes von der Laggenbecker Straße in die Gildestraße 16 – dem heutigen Standort – war 1985 vollendet. Das Werk befindet sich heute auf einem Areal von ca. 32.000 m², wovon über 7.000 m² bebaut sind.
Wolfgang Parsch gehörte bis Juni 1987 dem Unternehmen an. Für Wolfgang Parsch kamen die langjährigen Mitarbeiter Ludger Runde sowie Hubert Mersch als Gesellschafter ins Familienunternehmen. Nachdem Peter Parsch im Juli 1996 ausgeschieden war, trat Uwe Ackermann als weiterer Gesellschafter ins Unternehmen ein. In diesem Dreier-Gespann wurde PARSCH bis zum Ausscheiden von Ludger Runde in 2004 geführt. Bis zum Ausscheiden von Uwe Ackermann im November 2010 führten Hubert Mersch und Uwe Ackermann das Unternehmen gemeinsam. Als Nachfolgerin von Uwe Ackermann wurde seine Tochter Anke Ackermann in das Unternehmen mitaufgenommen. Seit Anfang 2013 führt Hubert Mersch das Unternehmen gemeinsam mit Anke Ackermann.
Neben PARSCH als Hersteller und Hauptwerk in Deutschland wurden im Laufe der Zeit einige Tochterunternehmen gegründet. So gab es in den Jahren 1958 bis 1982 Tochterunternehmen in Brasilien (Parsch do Brasil – Indústria e Comércio de Mangueiras Ltda.) sowie in México (Parsch de México S.A. – Fabricantes de Mangueras contra Incendio).
Zum jetzigen Zeitpunkt gehören drei Tochterunternehmen zur PARSCH-Gruppe:
Zwei Vertriebsunternehmen, die in Frankreich (seit 2004 MR Tuyaux SARL, Eckbolsheim) sowie in England (seit 1991 Richards Hose Limited, Preston) die von PARSCH hergestellten Produkte vertreiben.
Ein weiteres Tochterunternehmen ist die KA-Belüftungstechnik GmbH & Co. KG, die seit 2012 in Ibbenbüren ansässig ist.
Die PARSCH-Gruppe beschäftigt derzeit insgesamt ca. 60 Mitarbeiter und vertreibt ihre Produkte weltweit, so zum Beispiel auch an die Feuerwehren in Asien. Es werden jährlich ca. 2 Mio. Meter Schlauch hergestellt, die unter anderem auch vielseitig in der Industrie, im Bergbau, im Fahrzeugbau sowie in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
PARSCH hat mittlerweile mehr als 3.000 verschiedene Schlauchartikel im Programm. So werden zum Beispiel verschiedene Garntypen (Polyester, Nylon…) eingesetzt und Schläuche in unterschiedlichen Farben (neben weiß und rot auch gelb, blau, grau…), mit unterschiedlichen Gewebebindungsarten sowie mit einer Vielzahl an Innengummi-Qualitäten produziert. Zum Produktprogramm gehören unter anderem auch antistatische (leitfähige) Schläuche und Belüftungsschläuche, die zum Beispiel in Silofahrzeugen eingebaut werden.
Die Beschichtung, die Gewebekonstruktion sowie die Innengummierung werden kontinuierlich weiterentwickelt und an die steigenden Anforder-ungen angepasst.
Durch die kontinuierliche technologische Weiterentwicklung ist es PARSCH gelungen, mit ca. 50 Mitarbeitern 2 Mio. Meter Schlauch pro Jahr zu produzieren im Vergleich zu der Zeit um 1980, zu der mit ca. 150 Mitarbeitern „nur“ 1 Mio. Meter Schlauch gefertigt wurden.
Seit jeher steht der Name PARSCH für Qualität und gute Lieferzeiten. Zudem ist der Fortschrittsgedanke immer ein wichtiger Begleiter. Die Unter-nehmensphilosophie „Mit PARSCH immer eine Länge voraus!“ wird abgerundet durch einen hervorragenden Service.
Wir – die Gesellschafter, die Geschäftsführung und die Belegschaft – sind sehr stolz auf die lange und erfolgreiche Unternehmensgeschichte von PARSCH und freuen uns, mit Ihnen in 2015 unseren 250-jährigen Geburtstag feiern zu können. Für das uns über so viele Jahre entgegengebrachte Vertrauen bedanken wir uns – vor allem bei unseren Kunden. Da wir an der Tradition festhalten, unsere Erzeugnisse in regelmäßigen Abständen auszustellen und sehr viel Wert auf den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden und Geschäftspartnern legen, sind wir auch in 2015 auf der Interschutz in Hannover mit einem Messestand vertreten.